Von Fionn Corcoran-Tadd , Benjamin Kleiman, Clemens Dyckmans, Ian Hennebery.
EINE MATERIAL-REVOLUTION
Als Unternehmen streben wir stets nach dem Optimum in Sachen Footwear-Performance. Dafür gilt es in erster Linie, das Maximum aus unseren Materialien herauszuholen. Wir sehen unsere Produkte gerne als „stumme Diener“ der Athleten, die ihr Leistungsniveau nahtlos steigern und sie, wie in diesem Fall, mit jeder Faser unterstützen.
Aus diesem Grund haben wir STRUNG einwickelt. Der revolutionäre, neue Fertigungsprozess für Textilien ermöglicht es, die Platzierung und Beschaffenheit jedes einzelnen Fadens basierend auf Athleten-Daten zu bestimmen. Mithilfe der Software können zunächst unterschiedliche Strukturen getestet und verschiedene Performancebereiche des späteren Obermaterials definiert werden, bevor das fertige Konzept dann vom STRUNG Roboter gewebt wird. Nach zwei Jahren interner Entwicklungsarbeit haben wir uns dazu entschlossen, den Prozess durch eine Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Designpartner Kram/Weisshaar, einem Vorreiter im Bereich digitales Design, zu beschleunigen. Das Ergebnis ist ein leichtes Obermaterial aus einem Stück, bei dem jeder einzelne Faden individuell platziert wurde, um genau da Flexibilität, Stabilität und Atmungsaktivität zu bieten, wo es gebraucht wird.
PROOF OF CONCEPT
FUTURECRAFT.STRUNG verdeutlicht erstmals die Fähigkeiten von STRUNG – das allererste Footwear-Konzept, das komplett auf Daten basiert und speziell auf ein bestimmtes Läuferprofil zugeschnitten ist. Der erste STRUNG Schuh, der voraussichtlich 2022 auf den Markt kommen wird, ist wiederum auf ein anderes Läuferprofil ausgelegt. Sein Ziel: ein völlig neues Lauferlebnis bei schnellen Kurzstreckenläufen. Die Entwicklung basiert auf den Bewegungsanalysen und kontinuierlichem Feedback von zwei adidas Runners, die aufgrund ihrer Repräsentativität für einen bestimmten Laufstil ausgewählt wurden.
Das STRUNG Obermaterial umschließt den Fuß wie in einem nahtlosen, leichten Kokon, bei dessen Herstellung kaum Materialüberschuss entsteht. Im Fersen- und Mittelfußbereich sowie ganz vorne an den Zehen sorgen stärkere, rote Fäden für Stabilität und verhindern, dass der Fuß im Schuh rutscht. Währenddessen sind die gelben Fäden im Vorfußbereich weicher und verleihen mehr Dehnbarkeit. Die Zwischensohle ist mit der neuesten ADIDAS 4D Gitterstruktur ausgestattet und kommt in ihrer Form Läufern entgegen, die vorwiegend mit dem Vorfuß aufsetzen. Der Fersenbereich ist flacher geworden, um den Schuh insgesamt leichter zu machen, und die Gummiaußensohle so konzipiert, dass sie speziell bei schnellen Läufen den nötigen Grip bietet.
DIE ZUKUNFT
STRUNG kann die Zusammenarbeit zwischen Athleten und Designern, Ingenieuren und Sportwissenschaftlern revolutionieren. Das ultimative Ziel ist es, das Verfahren sportübergreifend einzusetzen – Laufen übernimmt die Pionierrolle, andere Sportarten sollen folgen. Das Spannende ist, dass wir erst begonnen haben, das Potenzial der Technologie zu entdecken. Die Tests mit Prototypen werden maßgeblich für weitere Entwicklungsschritte sein. Was aber noch ausschlaggebender sein wird, ist die Entwicklung unserer Kunden und Athleten – was wollen sie in Zukunft? Wie verändern sich ihre Bedürfnisse?
Technologie kann wundervolle Dinge vollbringen, aber nur dann, wenn sie mit menschlichem Einfluss gesteuert wird. Dieser Ansatz war unser Leitfaden bei der Entwicklung von STRUNG und wird uns auch in Zukunft als solcher dienen.
An der Entwicklung von STRUNG arbeitet ein abteilungsübergreifendes adidas Team: Andrea Nieto, Fionn Corcoran-Tadd und Matteo Padovani (Design), Benjamin Kleiman, Elise Hall und Thomas Feix (Engineering), Clemens Dyckmans, James Tarrier und Nicholas Groeneweg (Technology Creation), Ian Hennebery, Fano Razafindrakoto, Reuben Bligh, Korbinian Berner (Footwear Development), Tom Elvidge (Sports Science), Grace Chang (Materials), Steve Brimble (Innovation Management), Miriam Eirich (Costing) & Christoph Walter (Testing), Mario Pörner (Tech), Clemens Weisshaar and Reed Kram (Kram/Weisshaar).